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Sitzung am 04.07.2022

Bericht aus der Sitzung vom 04.07.2022

TOP 1
Bürgerfragestunde

Die anwesenden Zuschauer und Zuschauerinnen haben keine Fragen gestellt.

TOP 2
Klimaschutz- und Energiemanagement der Gemeinde
Klimaschutzbericht 2021

Unser Klimaschutz- und Energiemanager Herr Christ hat in der Sitzung den neuen Klimaschutzbericht 2021 vorgestellt.

Mit diesem neuen Instrument hat die Gemeinde ein Alleinstellungsmerkmal. Jährlich erfolgt dazu ein Update mit den neuesten Zahlen, Daten und Fakten. Das Besondere am Dettinger Klimaschutzbericht sind die Bilanzierungen der Emissionen aus der Landnutzung, dem Wald und den Bautätigkeiten. Um klimaneutral zu werden, müssen auch diese Treibhausgase betrachtet werden.

Herr Christ ging detailliert auf die Gesamtemissionen, unterschiedlichen Ziele und einen Trendverlauf ein. Die Gemeinde konnte, im Gegensatz zu anderen Kommunen, die Treibhausgase deutlich reduzieren. Von 2010 bis 2019 konnten wir unsere Klimagase um etwa 18 Prozent verringern. Wenn wir uns weiter so anstrengen wie bisher, werden wir das Ziel der Landesregierung einhalten, bis 2040 klimaneutral zu werden. Natürlich muss bedacht werden, dass der Verlauf wahrscheinlich nicht perfekt linear sein wird. Mit der Zeit wird es immer schwieriger werden und zum Ende hin werden wir uns deshalb dem Ziel der Klimaneutralität wesentlich langsamer annähern.

Hauptverursacher unserer Emissionen sind die Energieträger, also wie wir heizen, tanken und Strom beziehen hat, den größten Einfluss auf unsere Klimabilanz. Auf dem Weg zur Klimaneutralität sind das die wichtigsten Bereiche.

Bei der Aufschlüsselung der Energieträger nach einzelnen Bereichen wird ersichtlich, dass die bisherigen Einsparungen vor allem aus den Sektoren Gewerbe-Handel-Dienstleistung, Industrie und private Haushalte stammen. Keine Einsparung können wir im Sektor Verkehr verzeichnen. Die Dettinger besitzen immer mehr Pkw pro Haushalt und fahren sogar mehr als früher. 

Um das Jahr 2010 gab es in Dettingen aufgrund der hohen Einspeisevergütungen einen Boom im Photovoltaik-Ausbau. Zwischen 2015 und 2017 kam der Ausbau fast zum Erliegen. Erst in den letzten Jahren stieg die Ausbaurate wieder.

Wenn wir beim Photovoltaik-Ausbau das Tempo der letzten Jahre beibehalten, würden wir trotzdem etwa 50 Jahre brauchen, um alle potenziellen Dächer mit Photovoltaik zu belegen. Auch wenn wir den Ausbau nochmal beschleunigen, es würde zu lange dauern, um unsere Ziele zu erreichen. Deshalb müssen wir den Solarstrom auch von anderen Flächen ernten. Große Parkflächen im Gewerbegebiet sind potenzielle Flächen für Parkplatz-Photovoltaik. Weil die Flächen nicht öffentlich sind, sind die Eigentümer am Zug, dort Überdachungen mit Solarmodulen zu installieren.

Potenziale für den Strom aus der Sonne gibt es in Dettingen auch auf der Freifläche. Die möglichen Flächen wurden in der Sitzung auf einer Karte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) gezeigt. Wo ist es wirtschaftlich, wo naturverträglich? Derzeit wird geprüft, wo ein Bürgersolarpark am besten geeignet wäre. Die Vorteile eines Bürgersolarparks liegen auf der Hand. Mit dem Strom können wir den heutigen Bedarf aller Dettinger Haushalte decken. Mit einem Bürgersolarpark werden keine Flächen versiegelt. Da die Aufständerungen in den Boden gerammt werden, wird kein Beton verbaut. Der Boden kann sich regenerieren, weil er nicht intensiv bewirtschaftet wird. So verbessern wir unsere Böden. Die Biodiversität wird zunehmen, weil sich wieder seltene Arten ansiedeln. Ein Bürgersolarpark bietet also Platz für die Natur und für unsere Stromversorgung. Es rechnet sich also für uns alle.

Den Strom aus unseren Photovoltaikanlagen werden wir auch zunehmend für das Heizen benötigen. Bisher heizen wir in Dettingen hauptsächlich mit Erdöl und Erdgas. Der Anteil an Gasheizungen hat in den letzten Jahren sogar zugenommen. Hoffentlich bald werden wir unsere Gebäude mit Umweltwärme - mit Wärmepumpen - heizen. Den Strom dafür erzeugen wir am besten lokal vom Dach oder vom Bürgersolarpark. In welchem Haus welche Heizung am besten ist, wird unsere kommunale Wärmeplanung beantworten. Damit werden die Häuslebauer und die Eigentümer auswählen können, welche Heizung für sie und für das Klima am besten ist.

Um unsere Gebäude für die Wärmepumpe fit zu machen und um weniger und sauberer Heizen zu können, ist eine energetische Sanierung der Gebäude notwendig. Bisher ist unsere Sanierungsrate viel zu gering (z.B. im Jahr 2020 1%). Unsere Bemühungen müssen wir zumindest verdoppeln. Über die Ortskernsanierung stellen wir Fördermittel für die Sanierungen bereit.

Immer mehr Dettinger*innen heizen mit Holz: Pellets, Hackschnitzel und Stückholz; aber nur 14% davon kommt aus dem Dettinger Wald. Die Empfehlung des Klimaschutz- und Energiemanagers ist, dass nur dort, wo Wärmepumpen technisch nicht möglich sind, Holz verbrannt wird. Sonst muss immer mehr Holz importiert werden. Im Gegensatz zu unserem Brennholz aus dem Gemeindewald stammt das importierte Holz selten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

Unsere großen Waldflächen können die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft nicht kompensieren. Die Entwässerung unserer Wiesen und die Düngung mit Gülle führen dazu, dass die hochwirksamen Klimagase Methan und Lachgas in die Atmosphäre gelangen. Wenn wir unsere Kulturlandschaft weiterhin offenhalten möchten, müssen wir unsere landwirtschaftlichen Flächen nachhaltiger bewirtschaften.

Fazit des Klimaschutzberichtes 2021: Der Ausbau von Photovoltaik muss auf allen Flächen, wo es sozial, wirtschaftlich und naturverträglich ist, erfolgen. Das bedeutet ein Ausbau auf den Dächern, auf Parkplätzen und auf der Freifläche. Wir müssen unbedingt von Öl- und Gasheizungen auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpen wechseln. Zudem ist eine Reduzierung unseres Brennholzverbrauchs erforderlich. Unsere Gebäude müssen wir für die Wärmepumpen und Energieeinsparung fit machen. Wir müssen mehr zu Fuß gehen, mehr das Fahrrad nutzen, mehr mit dem Bus und der Teckbahn fahren sowie auf das Elektroauto wechseln. 

Der Gemeinderat nahm den Klimaschutzbericht 2021 zur Kenntnis.

Die Klimaziele werden wir mit der Bürgerschaft in der Nachhaltigkeits-Werkstatt am Mittwoch, den 13. Juli 2022, in der Schloßberghalle diskutieren. 

Sie sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen! Näheres entnehmen Sie bitte der Homepage!

TOP 3
Fahrzeugbeschaffung Bauhof
Ausschreibungsfreigabe

Laut Haushaltsplan sind für das Jahr 2022 zwei Fahrzeugbeschaffungen vorgesehen: der Kauf eines Pritschenwagens (für Holder C358) und der Ersatz des Bauhofleiter-Fahrzeugs (bisheriges Fahrzeug ist Baujahr 2002).

Der Gemeinderat nahm Kenntnis von den Empfehlungen des Klimaschutz- und Energiemanagers zur Anschaffung der notwendigen Fahrzeuge für den Bauhof. Empfohlen wurde die Anschaffung eines elektrischen Antriebs vor einem Verbrennungsmotor und der Kauf eines Gebrauchtwagens vor einem Neuwagen. 

Der Pritschenwagen als auch das Bauhofleiter-Fahrzeug müssen mehrere Anforderungen erfüllen. Demzufolge ist die Auswahl der Fahrzeuge auf bestimmte Hersteller und Modelle begrenzt.
 Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Ausschreibung des Pritschenwagens als Neuwagen, unabhängig ob Benziner oder Diesel. Ebenfalls einstimmig sprach sich der Gemeinderat für die Ausschreibung des Bauhofleiter-Fahrzeugs als Verbrennerfahrzeug aus. Das zu beschaffende Fahrzeug muss die erforderliche Anhängelast erfüllen und sollte ein gebrauchtes Dieselfahrzeug oder ein Benziner sein, bei welchem sich die Verbrauchskosten in Grenzen halten. Der Gebrauchtwagen versteht sich dann als Übergangslösung, deshalb darf das Fahrzeug gerne drei bis fünf Jahre alt sein.

TOP 4
Verschiedenes

  1. Die Verwaltung erläuterte kurz das Vorgehen bei der neuen Grundsteuerreform in Bezug auf die erforderlichen Daten und die Eingabe in das Portal des Finanzamtes (ELSTER). Dies führt momentan zu vermehrten Nachfragen durch die Bürger*innen bei der Gemeindeverwaltung.
    Der Gemeinsame Gutachterausschuss im Landkreis Esslingen hat hierzu pünktlich zum 30.06. alle Bodenrichtwerte neu ermittelt. Diese neuen Werte sind auf der Homepage der Gemeinde bzw. des Gemeinsamen Gutachterausschusses ersichtlich (Grundsteuerreform (dettingen-teck.de) oder www.gutachterausschuss-lkes.de).
     Die Grundsteuerfeststellungserklärung muss bis Ende Oktober abgegeben werden.
  2. Derzeit wird für die Liegenschaften der Gemeinde ein stufenweiser Gasnotfallplan erarbeitet.
  3. Der Security-Dienst nimmt ab Freitag, 08.07., seine abendlichen Rundgänge an den Wochenenden in der Gemeinde auf.
  4. In der Sitzung am 25.07. wird der Flächennutzungsplan 2035 vorberaten. 
     Am 26.07. findet dazu die Sitzung der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim unter Teck, Dettingen unter Teck, Notzingen statt.
  5. Zum Stand der Bebauung des Löwen-Areals/Enten-Benz konnte nichts Neues gesagt werden.
  6. Der Innenausbau der Container-Anlage auf dem Parkplatz beim Hallenbad schreitet voran. Am 18.07. sollen die Küchen montiert werden und die Container sind dann voraussichtlich Ende Juli bezugsfertig.
  7. Die Container am Bahnhofsparkplatz dienen der Fa. Strabag für die Bahnsteigsanierung.