Sitzung am 07.07.2025
Bericht
TOP 1
Bürgerfragestunde
Es wurden keine Fragen gestellt.
TOP 2
Antrag der Jagdpächtergemeinschaft
Beschaffung von drei Betonrohrfallen
Die drei Betonrohrfallen sollen zur gezielten Bejagung von Waschbären genutzt werden, um Schäden an der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu reduzieren. Es ist vorgesehen, dass die Fallen außerhalb des befriedeten Bereichs eingesetzt werden. Sie sind mit einem modernen Fernüberwachungssystem ausgestattet, das eine effiziente Kontrolle ermöglicht.
Die Jagdpächtergemeinschaft übernimmt neben der Anschaffung auch die Frachtkosten, den Einbau vor Ort sowie die laufende Unterhaltung der Fallen. Die Finanzierung erfolgt aus dem Reinertrag der Jagdnutzung 2025, der der Gemeinde von der Dettinger Jagdgenossenschaft zweckgebunden zur Verfügung gestellt wird.
Der Gemeinderat hat einen einmaligen Zuschuss von 3.000 Euro für die Beschaffung der Betonrohrfallen einstimmig bewilligt.
(13 Jastimmen)
TOP 3
Klimaschutz- und Energiemanagement der Gemeinde
Klimaschutzbericht und Jahresbericht der Netze BW
Die Gemeinde Dettingen arbeitet kontinuierlich daran, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und den Klimaschutz aktiv voranzubringen. Seit 2010 konnten die Emissionen bereits deutlich gesenkt werden: Im Jahr 2023 lag der CO₂-Ausstoß bei etwa 5,4 Tonnen pro Einwohner.
Wichtigste Ergebnisse:
- Energie- und Wärmeversorgung
Die Nutzung erneuerbarer Energien nimmt stetig zu. Immer mehr Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, Freiflächen und Parkplätzen erzeugen umweltfreundlichen Strom. Im Bereich Wärme wird der Anteil erneuerbarer Quellen wie Biomasse, Solarthermie und Wärmepumpen immer größer, während fossile Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas zurückgehen. Der spezifische Wärmeenergiebedarf pro Person ist insgesamt gesunken.
- Verkehr
Der motorisierte Individualverkehr mit Pkw, Motorrädern und Lkw verursacht weiterhin einen großen Anteil der Emissionen. Die Fahrleistungen innerhalb der Gemeinde sind leicht gestiegen. Positiv ist, dass Elektroautos und die Anzahl der Ladestationen zunehmen. Gleichzeitig legen viele Menschen Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, was den CO₂-Ausstoß reduziert. - Gebäude und Sanierungsmaßnahmen
- Um energetische Sanierungen zu fördern, bietet die Gemeinde Beratungen und Thermografie-Rundgänge an, bei denen Wärmeverluste an Gebäuden sichtbar gemacht werden. Diese Aktionen werden zweimal im Winter durchgeführt und stoßen auf gute Resonanz. Die Sanierungsrate bei Gebäuden steigt langsam, erreicht aber noch nicht die kommunalen Zielwerte.
- Kommunale Maßnahmen
Die Gemeinde Dettingen reduziert auch im eigenen Bereich den CO₂-Ausstoß, beispielsweise durch den Einsatz von erneuerbarer Wärme, effizientem Stromverbrauch und umweltfreundlichen Fahrzeugen. Der Ausstoß liegt hier deutlich unter dem Durchschnitt der lokalen Unternehmen.
- Landnutzung und Klimaanpassung
Wald und Grünflächen helfen, CO₂ zu binden und tragen zur Klimastabilisierung bei. Gleichzeitig beobachtet die Gemeinde zunehmende Extremwetterereignisse wie heiße Tage, Trockenperioden und Starkregen. Diese Entwicklungen sind wichtige Faktoren für die künftige Planung, etwa im Hochwasserschutz und beim Wassermanagement.
Ausblick: Dettingen ist auf einem guten Weg, die Klimaziele bis 2040 zu erreichen. Die Fortschritte in der Energieversorgung, im Verkehr und bei Gebäudesanierungen zeigen, dass Klimaschutz möglich ist. Dennoch bleibt es wichtig, die Nutzung erneuerbarer Energien weiter auszubauen, den motorisierten Verkehr zu verringern und die Klimaanpassung voranzutreiben. Die Gemeinde wird deshalb weiterhin aktiv Maßnahmen unterstützen und die Bevölkerung informieren.
Bericht von Tobias Kemmler, Netze BW
In Dettingen unter Teck werden aktuell umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an der Energieinfrastruktur durchgeführt, um eine sichere und nachhaltige Versorgung zu gewährleisten. Die Erneuerung von Ortsnetzstationen und Mittelspannungsleitungen sowie der Rückbau veralteter Anlagen sorgen dafür, dass die Netze fit für die Zukunft bleiben. Parallel dazu werden intelligente Stromsensoren installiert, die Echtzeitdaten zur Netzbelastung liefern und so eine frühzeitige Erkennung von Engpässen ermöglichen. Bereits über 50 % der Stromzähler in Dettingen sind digitalisiert, was flexible Stromtarife und eine effizientere Nutzung des Netzes möglich macht. Zudem werden die Gasnetze auf eine mögliche Umstellung auf Wasserstoff vorbereitet, um die Wärmeversorgung langfristig klimafreundlich zu gestalten.
Der Umbau der Netze in Dettingen steht im Kontext der bundesweiten und landesweiten Klimaziele: Bis 2030 sollen 80 % des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, und Baden-Württemberg strebt eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 an. Die Wärmeversorgung, die etwa die Hälfte des Endenergieverbrauchs ausmacht, gilt dabei als wesentlicher Hebel der Energiewende. Die Umstellung auf Wärmepumpen, der Ausbau von Wärmenetzen und die Integration von Wasserstofftechnologien sind wichtige Bestandteile dieser Transformation.
Die Digitalisierung der Energieinfrastruktur spielt eine zentrale Rolle. Mit intelligenten Messsystemen können Verbräuche und Einspeisungen transparent dargestellt werden, was Kunden und Netzbetreiber gleichermaßen unterstützt. Neben der Verbrauchsvisualisierung ermöglicht dies auch die Steuerung von Stromerzeugung und das effiziente Laden von Elektrofahrzeugen. Diese Fortschritte tragen zur Netzstabilität bei und eröffnen neue Möglichkeiten zur Energieeinsparung.
Neben der Modernisierung der Stromnetze werden auch die Gasnetze weiterentwickelt. Hier erfolgt der Austausch von Rohrleitungen und der Einbau neuer Gasdruckregelanlagen, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Infrastruktur für zukünftige Wasserstoffnutzung vorzubereiten. Die Gemeinde Dettingen profitiert somit von einer zukunftsorientierten Netzinfrastruktur, die Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringt.
Die langfristige Planung umfasst Investitionen in Millionenhöhe, die sowohl für kleine Gemeinden wie Dettingen als auch für größere Städte und Landkreise relevant sind. Die Herausforderung besteht darin, politische Rahmenbedingungen, Kundenbedarfe und technologische Entwicklungen zu integrieren und den Wandel der Energieversorgung in den nächsten Jahrzehnten aktiv mitzugestalten.
TOP 4
Neufassung Inventurrichtlinie
Die Gemeinde Dettingen hat eine neue Inventurrichtlinie erarbeitet, die auf den gesetzlichen Vorgaben der Gemeindehaushaltsverordnung sowie den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung basiert. Sie dient der Durchführung von Inventuren und der Erstellung von Inventaren im Rahmen des Jahresabschlusses und tritt rückwirkend zum 1. Januar 2024 in Kraft.
Ziel der Richtlinie ist es, das Vermögen und die Schulden der Gemeinde vollständig, nachvollziehbar und einheitlich zu erfassen und zu bewerten. Damit soll die jeweilige Bilanz zum Jahresende ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln.
Die Regelungen gelten für sämtliche Organisationseinheiten der Gemeinde, einschließlich der Verwaltung, Schulen und Kitas. Erfasst werden sowohl körperlich vorhandene Vermögensgegenstände (z. B. technisches Gerät oder Vorräte) als auch immaterielle Werte oder finanzielle Verpflichtungen mittels Buch- oder Beleginventur. Eine körperliche Bestandsaufnahme ist mindestens alle fünf Jahre vorgesehen.
Die Inventurrichtlinie ist ein zentrales Instrument für die Bilanzierung im Rahmen des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens (NKHR) und leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer transparenten und nachvollziehbaren Haushaltsführung.
Die Richtlinie wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.
(13 Jastimmen)
Auf die öffentliche Bekanntmachung hierzu in diesem Mitteilungsblatt wird verwiesen.
TOP 5
Beschluss über die Annahme und Weitergabe von Spenden
Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Annahme und Weitergabe einer Sachspende in Höhe von 6.150,32 € für eine Photovoltaikanlage für den Naturkindergarten, von zehn Spenden für eine neue Drohne für die Drohneneinheit Teck der beiden Freiwilligen Feuerwehren Owen und Dettingen i. H. v. insgesamt 7.900 € sowie einer Spende von 1.912,31 € für DABEI for kids, zweckgebunden für die Kita Wirbelwind (Kurs “Kinderstark”), die Bücherei Dettingen (Bücher für leseferne Kinder) und die Teckschule (Programmier-AG: Blue Bots) und bedankte sich herzlich bei allen Spendern für ihren großen Einsatz.
(13 Jastimmen)
TOP 6
Verschiedenes
Wasserschaden – Schloßberghalle im Bereich Duschen und Umkleiden
Im Bereich der Duschen und Umkleiden der Schlossberghalle wurde ein Wasserschaden durch einen Rohrbruch an der Warmwasserzuleitung festgestellt. Aufgrund der starken Durchfeuchtung des Mauerwerks und wiederholter Rohrbrüche an derselben Leitung ist eine Sanierung der gesamten Kalt- und Warmwasserinstallation dringend erforderlich. Die Erneuerung soll mit langlebigen Mepla-Rohren erfolgen, zusätzlich wird eine Frischwasserstation im Erdgeschoss installiert.
Die Kosten der Sanierung werden auf ca. 90.000 € (brutto) geschätzt. Es stehen interne Mittel in Höhe von 35.000 € zur Verfügung. Der verbleibende Betrag von 55.000 € ist als außerplanmäßiger Aufwand vom Gemeinderat zu genehmigen.
Der Gemeinderat hat einstimmig zugestimmt.
(13 Jastimmen)