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Die Ausgangslage (10.02.2006 - KW 6)

Mitteilungsblatt Seite 3  (10.02.06; KW 6)  
Bürgerentscheid am 26. März  
Anregungen zur Diskussion (Teil 1)

Vor einer weitreichenden Entscheidung gilt es, viele unterschiedliche Standpunkte zu erfahren und zu erfragen, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Gerade bei wichtigen öffentlichen Baumaßnahmen müssen wir die langfristigen Ziele und Perspektiven unserer Gemeindeentwicklung im Blick haben und uns die Frage stellen, ob das, was wir heute entscheiden, auch in 10, 15 oder 20 Jahren noch bestehen kann. Ein Projekt ist entscheidungsreif, wenn wir mit den Hintergründen und dem Für und Wider vertraut und alle Zweifel ausgeräumt sind. Dazu gehören die Prüfung aller technisch möglichen und vernünftigen Alternativen, Kostensicherheit und eine solide Finanzierung.

Die städtebauliche Problemdarstellung:

Spätestens beim Blick in unseren Flächennutzungsplan wird offenkundig, dass die Gemeinde Dettingen außer im Gebiet  „Untere Wiesen“ keinerlei Entwicklungschancen oder Flächenpotenziale mehr besitzt. Mit der Erschließung dieses Gebiets, dem Bau der Verbundschule und dem Kauf eines Grundstücks für die neue Grundschule wurde der Anfang gemacht. Darüber hinaus bietet sich dort auf lange Sicht die Chance für ein Wohngebiet mit rd. 4 Hektar und, falls erforderlich, für die Erweiterung oder Verlagerung von Sportanlagen. Bei all diesen Maßnahmen hat der Gemeinderat stets das Ziel formuliert, das Zusammenwachsen beider „Ortsteile“ zu fördern und zu unterstützen.
Parallel hierzu gilt es, unsere Verkehrsprobleme, die wir auf der B 465 und insbesondere beim Abbiegen auf die K 1250 nach Nabern täglich wahrnehmen, zu beseitigen. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat auf Basis unserer Verkehrszählung bereits signalisiert, dass mittelfristig der vierspurige Ausbau der Bundesstraße bis zur Höhe der Teckstraße notwendig sein wird. Wenn dies umgesetzt wird, wäre auf jeden Fall die Verlängerung der bestehenden Unterführung nach Osten erforderlich. Im Gemeinderat besteht Einigkeit darüber, dass der Bahnhofsplatz saniert und neu gestaltet werden muss. Hier sollen ausreichend und bequeme Parkplätze ohne Zeitbeschränkung entstehen.
Innerhalb der Diskussion zur weiteren Gemeindeentwicklung entstand im Jahre 1998 die Idee, die gesamte Bundesstraße abzusenken, zu überdeckeln und somit eine gefahrlose und elegante Lösung all unserer Probleme zu erzielen. Auch wenn diese Idee auf den ersten Blick besticht. Sie wird mit geschätzten Baukosten von über 25 Mio. Euro für immer unbezahlbar bleiben und darüber hinaus das Problem der Bahnstrecke schon technisch nicht lösen können.
Die bestehende Unterführung ist rd. 40 Jahre alt, greift ins Grundwasser ein, ist derzeit nicht behindertengerecht und auf lange Sicht nicht verkehrssicher. Viele Nutzer empfinden sie als  wenig attraktiv. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich hier um die wichtigste Verbindung der beiden Ortsteile für Fußgänger und Radfahrer und langfristig um den Schulweg für drei Schulen handelt. Der Gemeinderat hat deshalb bereits 2001 einvernehmlich das Ziel formuliert, diese Verbindung zur Ortsmitte zu verbessern. Ein straßen- und schienengleicher, ampelgesteuerter Überweg scheidet allein schon aus rechtlichen Gründen definitiv aus; er wäre aber auch ein Rückschritt in puncto Verkehrssicherheit.

Die Alternativen:

Vernünftige Alternativen wären demnach entweder der Ausbau der Unterführung oder der Bau eines Stegs für Fußgänger und Radfahrer, der mit direkter Anbindung zur Ortsmitte über eine Treppe und zusätzlich über eine behindertengerechte Rampe am Bahnhofsplatz endet. Beide Möglichkeiten gilt es, auf ihren Nutzen und auf ihre Kosten hin detailliert zu überprüfen und gegeneinander abzuwägen. Unabhängig von der zeitlichen Umsetzung duldet die Grundsatzentscheidung keinen Aufschub, um künftig nicht an der falschen Stelle zu investieren. Zumindest bevor wir den Bahnhofsplatz in Angriff nehmen und den Ausbau der Bundesstraße vorantreiben, müssen wir Klarheit haben, ob wir auf den Steg oder die Unterführung setzen.

Sie entscheiden diese wichtige Frage am 26. März! In den nächsten Wochen erhalten Sie an dieser Stelle wichtige Zahlen, Fakten und Anregungen zur Diskussion und zu Ihrer Meinungsbildung. In einer Sonderausgabe des Mitteilungsblattes, das am 17. März an alle Haushalte verteilt wird, fassen wir noch einmal alles für Sie übersichtlich zusammen und drucken alle Pläne, die persönlichen Stellungnahmen der GemeinderätInnen und des Bürgermeisters ab. Bürger-Informationsveranstaltungen führen wir am Dienstag, 21. März, und Donnerstag, 23. März, jeweils um 19.30 Uhr durch.